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Menschen brauchen Mitmenschen

Warum öffentliche Institutionen nicht die Rettung sind

Im Saal des kath. Pfarrheims St. Ulrich gab der Förderverein „Chance auf Bildung – Zeit für Kinder“ um 20.00 Uhr den Startschuss für das neue Projekt. Nachdem der Förderverein seit Jahren private Patenschaften initiiert, in denen ein Erwachsener einem Kind seine Zeit schenkt, war der Schritt zur Begleitung von Kindern kranker Eltern organisatorisch nicht mehr allzu weit. „Doch möchten wir keinen Ehrenamtlichen ohne entsprechende Vorbereitung in die Situation bringen, sich Gesprächen mit Kindern über ihre Angst oder über den Tod zu stellen“, sagte Claudia Clages in ihrer Eröffnungsrede. Alle „Begleiter in schweren Zeiten“ werden daher im Vorfeld von zwei Psychologinnen und Psychotherapeutinnen geschult und während ihrer Einsätze immer durch Supervision begleitet werden.

Im Anschluss stellten sich die beiden Psychologinnen, mit zwei Vorträgen zum Thema „Menschen brauchen Mitmenschen“ vor.

Menschen brauchen Mitmenschen - Eva Maria Christel
Eva Maria Christel spannte im Hauptvortrag den Bogen von der Evolution des Menschen und der Entwicklung seiner vorteilhaften Möglichkeit, die Versorgung der Kinder an andere Menschen abzugeben, über die Entwicklung der kindlichen Fähigkeit, auch von anderen Menschen als der eigenen Mutter, den lebensnotwendigen Augenkontakt zu erhalten und dadurch emotional zu reifen, bis hin zur Entdeckung der Spiegelneuronen und ihrem Einfluss auf das Glücksgefühl, das sich dadurch gerade auch im Ehrenamt einstellt. Sie stellte das Beispiel einer Putzfrau namens „Tante Rosa“ in einer Schule dem Vortrag voran. Diese "Tante Rosa", die die Not eines Kindes erkennt und spontan handelt, indem sie das Kind während der Notsituation, bei sich aufnimmt, stellte sie gegenüber den Möglichkeiten von Behörden, in denen eine solche Familie, die ein Kind aufnehmen darf, z.B. erst einmal qualifiziert werden muss. Sie stellte klar, dass unsere Verwaltung und Ordnung zu den unverzichtbaren Errungenschaften unserer Gesellschaft gehören, wie wichtig aber immer wieder die Hilfe des „Menschen“ gerade auch in solchen Ämtern ist.

„Menschen brauchen Mitmenschen“ - Catherine Moser
Catherine Moser schloss sich in einem Kurzvortrag an das Thema „Menschen brauchen Mitmenschen“ an. Am Beispiel eines Buches über einen krebskranken Jungen verdeutlichte sie, wie schlimm sich die Unfähigkeit seiner Eltern, mit ihm über den Tod zu sprechen, für ihn auswirkt. Und auch sie stellte dem das Beispiel einer fremden Dame , einer „Dame in Rosa“ entgegen, die in der Lage ist, dem Jungen durch aufrichtige Gespräche zu helfen.

Das Projekt
Die „Begleiter in schweren Zeiten“, so führte Claudia Clages im Anschluss aus, werden nicht zu Kindern kommen, „nur um ‚tiefschürfende Gespräche‘ zu führen. Wir leben in der Realität!“ Der Förderverein ist sich sicher, dass es Eltern leichter fällt zusagen: „Ich bin krank, ich habe derzeit nicht die Kraft oder Zeit, mit meinem Kind zu lernen.“ Daher werden die Begleiter in erster Linie in schulischen Dingen helfen. „Wir heißen Chance auf Bildung!“, sagte sie. Niemand soll wegen widriger Umstände schulisch das Nachsehen haben. „Doch übers Lernen kommt man eben ins Gespräch und da sprudeln die Sorgen manchmal plötzlich von ganz allein.“ Darauf werden die ehrenamtlichen Begleiter vorbereitet sein. „Aber keine Angst, die meisten Eltern werden ja wieder gesund!“

Abschluss des Abends
Sie beschloss den Abend mit einem Dank an alle Erzieherinnen, Lehrer und Mitarbeiter in öffentlichen Verwaltungen, die trotz Personalknappheit und bürokratischen Zwängen „Menschen“ sind.
Sie schickte einen Dank an Landrat Geßner, der für dieses Projekt zur Begleitung von Kindern schwerkranker Eltern mit Mitteln aus der  Bürgerstiftung Dehm die Anschubfinanzierung geleistet hat.
Ein ganz besonderer Dank aber ging an Bürgermeister Winkler für seinen persönlichen Einsatz, wenn Menschen in Not sind. Er führte zu spontanem herzlichem Applaus für den Nersinger Bürgermeister.

Beim gemütlichen Ausklang im Foyer konnten die Besucher Literatur zum Thema einsehen, sich auf Schautafeln über aktuelle Berichte zum Thema informieren, sich mit schriftlichen Informationen zum Förderverein und seinem neuen Projekt versorgen und einen Film sehen, den Regio TV Schwaben im Januar über das Ehrenamt in der Mittagsbetreuung der Hauptschule Straß gedreht hatte.

Hier finden Sie die Broschüre zum Projektstart mit allen nützlichen Informationen.

zur Ansprechpartnerin für "Begleiter in schweren Zeiten"

zu einem Bericht im Deutschen Ärzteblatt zum Thema "Kinder schwerkranker Eltern"

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Bürgerstimmen

"Zu viele Schüler verlassen die Schule derzeit ohne einen Abschluss.
Durch gezielte und frühzeitige Unterstützung kann man daran etwas ändern und Kindern eine Chance und Perspektiven geben.

Darum untertützen wir den Förderverein Nersingen."
 
Brigitte Schilling
Vertriebsleiterin der Sparkasse und Geschäftsführerin des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Neu-Ulm
 
 
 
 

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